Millionenschwere Förderung für den StrandOrt Kiel
Land fördert Großprojekt in Friedrichsort mit 20 Millionen Euro. Die infrastrukturelle Entwicklung des StrandOrt Kiels steht im Fokus eines ambitionierten Förderprojekts, das neue Maßstäbe in der verkehrlichen Erschließung setzt.
- Stefan Miethig
Mit fast 20 Millionen Euro aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ und Landesmitteln unterstützt das Land die umfassende Neuordnung und Erschließung des Areals. Am 10. Dezember 2024 überreichte Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen den Förderbescheid an Oberbürgermeister Dr. Ulf Kämpfer und Werner Kässens, Geschäftsführer der Kieler Wirtschaftsförderung (KiWi).
Durch die Förderung kann nun der zweite Baustein – die Erschließung, Neuordnung und Qualifizierung des Gewerbe- und Industriegebietes in Friedrichsort sowie die Schaffung bzw. Wiederherstellung von Verkehrsinfrastruktur – beginnen. „Mit dem zweiten großen Abschnitt der Revitalisierung des StrandOrt Kiels wird die Grundlage für ein modernes, überregional attraktives Industrieareal und eine nachhaltige Energieversorgung geschaffen”, freut sich Oberbürgermeister Dr. Ulf Kämpfer.

Neue Mobilitätslösungen für das Industrieareal der Zukunft
Ein zentrales Ziel der Revitalisierung des StrandOrt Kiels ist die Schaffung einer modernen Verkehrsinfrastruktur, die das Areal besser in das urbane Umfeld integriert. Geplant sind Bushaltestellen sowohl innerhalb des Gewerbegebiets als auch direkt am Falckensteiner Strand. Diese sollen Pendlerinnen und Pendlern sowie Besucherinnen und Besuchern eine komfortable und umweltfreundliche Alternative zum Auto bieten.
Zusätzlich wird ein Geh- und Radweg errichtet, der das Gewerbegebiet mit dem Strand verbindet und Teil der verlängerten Veloroute 1 ist. Dieser Weg fördert den Fuß- und Radverkehr und ermöglicht zugleich eine Öffnung des bisher nicht zugänglichen Geländes für die Öffentlichkeit. Der geplante Zugang zum Strand schafft eine direkte Verbindung zwischen dem Gewerbegebiet und den Erholungsflächen, wodurch die Integration des Areals in das urbane Umfeld gestärkt wird.
Das Gewerbegebiet wird künftig keinen ruhenden Verkehr zulassen. Stattdessen entstehen moderne Parkhäuser, die unter anderem mit Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge ausgestattet sind. Diese sorgen für eine effiziente Steuerung des ruhenden Verkehrs und schaffen Platz für eine verkehrsberuhigte Gestaltung.
Darüber hinaus entstehen mobil.punkte an zentralen Orten, wie am Deichweg nahe dem Strand und innerhalb des Gewerbegebiets. Diese Stationen bieten sichere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, einschließlich Lastenrädern, und ermöglichen das Ausleihen von Rädern der SprottenFlotte, um flexible und nachhaltige Mobilitätslösungen zu fördern.
Zeitplan und weitere Schritte
Die Bauarbeiten starten im Spätsommer 2025 und sollen bis Anfang 2027 abgeschlossen sein. Bereits 2022 wurde der erste Bauabschnitt erfolgreich beendet, in dessen Rahmen die Gleisanlage vom StrandOrt Kiel bis nach Holtenau-Ost modernisiert wurde. Derzeit wird der zweite Bauabschnitt umgesetzt, der die Erschließung für Zuwegungen sowie die Produktionsparks I und II umfasst. In der abschließenden Phase - dem dritten Bauabschnitt - soll der Innovationscampus etabliert werden.
„Der StrandOrt ist bundesweit einmalig als innovative Wirtschaftsfläche über die Schiene, Straße erreichbar, direkt am Wasser und nahe des Flughafens. Die 150-jährige Industriefläche wird der Zukunftsort für nachhaltige Produktion sein. Wir erwarten über 1.000 Arbeitsplätze. Dieses Areal ist Teil der großen Ost-West-Regionalachse Clean Energy Valley Schleswig-Holstein“, erklärte Werner Kässens, Geschäftsführer der KiWi.
Das Landesprogramm Wirtschaft 2021-2027 bündelt im Zeitraum 2021 – 2027 Fördermittel der Europäischen Union - Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" (GRW) sowie Landesmittel für die wirtschafts- und regionalpolitische Förderung in Schleswig-Holstein.
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